Simon Daubhäußer, Dekanatskirchenmusiker, stellte bei diesem Konzert den Dortmunder Komponisten im Vordergrund: Daniel Friedrich Eduard Wilsing.
Eduard Wilsing, am 21.10.1809 in Hörde geboren, war nach der Ausbildung am Lehrerseminar in Soest zunächst als Kantor am Willibrordi-Dom in Wesel tätig und schuf neben Sonaten, einer Sinfonie, Chorliedern, Messen und kammermusikalischen Werken auch Werke für die Orgel.
Erst im Jahr 2022 wurde in der Universitätsbibliothek Gdansk seine im Alter von 23 Jahren erstellte 250seitige Handschrift der „Studien in der Theorie der Musik“ mit Ausführungsbeispielen wiedergefunden, in denen er Entwicklungen vorweggenommen hat, die von anderen bedeutenden Organisten erst am Ende des 19. Jahrhunderts nachvollzogen wurden.
Simon Daubhäußer hat die kontrapunktische Kunst von Eduard Wilsing in Kontrast gesetzt zu gregorianisch-choralgebundenen Werken von Jeanne Demessieux, dem Choral a-Moll von César Franck und als rauschender Abschluss den Kopfsatz der 6. Orgelsinfonie von Widors gespielt.
Informationen zu Eduard Wilsing und seiner Zeit in Dortmund wurden von Gerhard Stranz gegeben und durch eine kleine Ausstellung ergänzt, in der u.a. Reproduktionen seiner Arbeiten im Original ausgelegt wurden.
Ausführliche Beschreibungen des Konzertes von Lisa Lemken und Martin Schreckenschläger stehen zur Verfügung. Eine Fotostrecke mit Aufnahmen von Oliver Schaper finden sie hier.
Videomitschnitte werden zu einem späteren Zeitpunkt auf dem YouTube-Kanal „Klassik-Resonanzen“ eingestellt.